Abschied planen

Kommen Sie, lassen Sie uns feiern 🎉🥳

 

Eigentlich feiern wir doch so ziemlich alles, was man feiern kann oder nicht? Die Geburt eines Kindes, die Taufe, Geburtstage, die Kommunion oder Konfirmation, den Schulabschluss, die Volljährigkeit, die Verlobung, die Hochzeit, manchmal auch die Scheidung, die Beförderung, den Valentinstag, Weihnachten, Ostern…, Imbolc, Beltane… und auch sonstige Feiertage (Heißen ja nicht umsonst so), den Frühlingsanfang, die Eröffnung der Skisaison und noch vieles mehr.

 

Da wird geplant, organisiert, sich überlegt, wie es am schönsten und besten ist. Da werden Musiker oder DJs teilweise organisiert, ein klasse Essen, Fotograf eventuell auch noch. Alles muss passen. Kaum etwas darf da dem Zufall überlassen werden in den Augen der meisten Menschen. Da werden Einladungen geschrieben, sich genau überlegt, was darauf stehen muss und dann freut man sich über jede einzelne Person, die an solch einem „Feiertag“ mit einem feiert. Oder eben EINEN feiert. Eben eine Person. SIE!

 

Sicher schon gemerkt oder? Ganz viele der genannten Feiermöglichkeiten sind die Lebensfeste eines Menschen. Aber eines fehlt. Das allerletzte Lebensfest. Der Tod und damit die Beerdigung. Der Abschied von einem Menschen.

 

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum SIE ausgerechnet dieses Fest nicht schon jetzt planen mögen? Schließlich kommen wir seit unserer Geburt jede Sekunde unserem Tod näher. Und laut Destatis werden wir in Deutschland (Stand 2020) im Durchschnitt nur 78,6  Jahre (Männer) bzw. 83,4 Jahre (Frauen) alt. Auch wenn die Lebenserwartung eine Höhere ist. Aber keiner von uns weiß, ob uns nicht morgen „der Bus erwischt“, wenn ich das mal so ganz salopp sagen darf.

 

Wollen Sie wirklich, dass sich Menschen im Ausnahmezustand durch den Schock und die Trauer auf einmal überlegen müssen, wie Sie sich vielleicht vorgestellt hätten beerdigt zu werden? Ja, natürlich ist eine Beerdigung die Möglichkeit für die Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Wegbegleiter so Abschied zu nehmen, wie es ihnen guttut. Aber eine Beerdigung ist IHR letztes Lebensfest. Also soll es doch bitte auch um Sie gehen. Und Ihnen gefallen. Auch wenn Sie es augenscheinlich nicht mehr miterleben. Doch niemand von uns weiß mit Gewissheit, ob Sie bzw. Ihre Seele nicht doch anwesend sind und dann am liebsten den Kopf schütteln würde.

 

Und was können Sie da jetzt tun?

 

Daher gibt es nur eine einzige Möglichkeit für Sie: überlegen SIE bereits jetzt genau, wie Sie Ihr letztes Fest, also den Abscheid von Ihnen, haben möchten. Welche Musik Sie sich wünschen, wer etwas sagen soll, was Sie gern deinen Zugehörigen noch mitgeben möchten, welche Urne oder welchen Sarg Sie gerne hätten. Schließlich darf beides gerne total bunt sein, wenn Sie das auch waren, oder einfach anders außergewöhnlich. Immerhin behauptet ja fast jeder von sich, dass er nicht so ist wie die andren, sondern anders, eben ein Unikat. Außergewöhnlich eben. Das darf man doch auch gerne sehen in der letzten “Bettstatt” und in den Blumen (Und nein, es muss definitiv kein klassisches Sargbouquet sein oder der normale Urnenkranz sein) oder in der Dekoration.

 

Oder wollen Sie wie Hans Maier oder Erna Müller die gleichen künstlichen Bäume in der Aussegnungshalle mit den künstlichen Kerzen auf den langen Leuchtern stehen haben? Darf doch sicher individueller sein für Sie oder nicht? Kann ja sogar sein, dass Sie so eine Aussegnungshalle einfach nur schrecklich finden und Ihre Abschiedsfeier gerne im eigenen Garten hätten. Oder irgendwo am Strand. Oder mitten in den Bergen. Da, wo es IHNEN eben gefällt.

 

Natürlich kann man einfach auf einem Friedhof oder einem Bestattungswald beerdigt werden (Aber wo denn nun? Da wo die Familie lebt, wo man geboren ist oder wo man gewohnt hat?), aber kann ja sein, dass Sie doch viel lieber in den Weltraum geschossen werden möchten (Ist alles nur eine Frage des Geldes.). Es gibt für alles unheimlich viele Möglichkeiten. Genauso, wie es Unmengen an Bestattern gibt. Hier möchten Sie doch möglicherweise auch nicht unbedingt den, der im Ort ansässig ist und den man einfach nimmt, weil er so bequem zu erreichen ist, obwohl Sie zeitlebens immer bei den Beerdigungen, zu denen Sie gegangen sind, sich nicht gut aufgehoben gefühlt haben. Warum suchen Sie sich dann nicht selber einen, wo SIE sich wohlfühlen? Ich kann Ihnen gerne einige nennen, die ich aus vollem Herzen und mit gutem Gewissen empfehlen kann.

 

Und nein, es reicht nicht, sich einfach nur Gedanken über den eigenen Abschied zu machen. Sondern schreiben Sie sie detailliert auf (Weil alles, was man irgendwann vor 20 Jahren mal erzählt hat, weiß man sowieso nicht mehr). Nutzen Sie dafür einfach so Bücher wie das Puzzlestück, da können Ihre Angehörigen einfach nachlesen, was Sie sich gewünscht haben. Oder Sie machen einen Vorsorgevertrag mit dem Bestatter Ihrer Wahl. Oder Sie setzen sich mit einer Person Ihres Vertrauens zusammen und Sie planen es gemeinsam.

 

Was soll denn auch mit Ihrem digitalen Nachlass passieren? Schließlich leben wir in einer „teildigitalen Welt“. Wer soll denn darauf Zugriff bekommen? Und wenn Sie dann schon dran sind, dann können Sie auch noch einmal über eine Vorsorgerede nachdenken. Dafür bin ich dann zum Beispiel der richtige Ansprechpartner. Aber nachdem planen und organisieren ja schon immer beruflich zu mir gehörte, bin ich auch gerne Ihr „Abschiedsplaner“.  Eben diejenige, die mir Ihnen Ihren Abschied plant und ihn dann auch so umsetzt. (Sofern ich dann selber noch lebe.)

 

Daher: Kommen Sie, lassen Sie uns planen… die Feier IHRES Lebens ✨

Ihre

Michaela Burch, freie Trauerrednerin

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